Die heiligen Hallen der Vultures waren gruselig. Zugegeben nicht so gruselig wie das Refugium von Floyd-Williams - vielleicht lag das auch mehr am Mann selbst -, doch allemal gruselig.
Sie entschuldigte sich kurzerhand bei Lancaster und Seeker. Zweitere besah sich Eryn einen Moment abschätzend, doch nur kurz darauf schon desinteressiert. Nach dem zwar gekonnt vorgespielten, doch seine Wirkung verfehlt habenden Eindruck, den die Bardame bei ihrer Vorstellung hinterlassen hatte, war das Interesse Seekers an ihrer Person mindestens abgeflacht. Und so hielt sie hier für den Moment nichts mehr. Natürlich war Eryn bereit, etwas für das Wohl der Gruppe zu tun, doch sich mit einem der Wilden abzugeben, mit ihm intim zu werden, wie es das Ritual vermeintlich verlangte; das konnten sie nicht von ihr verlangen. Schlimm genug, dass sie sich selbst als menschliche Ware herabgestuft hatte.
So verließ die 25-Jährige die Scheune des Pray Vulture. Sie machte sich auf in Richtung Norden, den Weg zurück zur Baustelle und damit zur Gruppe, wobei diese so in kleine Mannschaften verteilt zu sein schien, dass es kaum noch eine eigene Feste gab. Nach dem sich streckenden Marsch - ihre Füße schrien noch immer nach Erholung - erreichte sie das provisorische Camp und ließ den Blick schweifen. Mehr unwillkürlich blieb dieser an einem Waldstück im Westen hängen, das lediglich über einen dünnen Pfad zu erreichen war. Es sah fast aus, als würde dort eine Art Kapelle stehen. Sie war zu neugierig, blickte sich weiter um. Ihre Mitreisenden schienen entweder geistig wie physisch abwesend oder aber mit etwas anderem beschäftigt. Eryn sah jedoch Howard und Will zusammen sitzen. Sie verringerte die Distanz.
"Störe ich?", fragte sie. Es war der alte Mann, der zuerst den Kopf schüttelte, fast etwas gedankenverloren. Auch Will ließ ein Kopfschütteln folgen, wiederum begleitet von einem leisen "Nein!" An den jungen der beiden Mediziner wandte Eryn sich schließlich auch. "Da hinten" - sie deutete mit dem ausgestreckten Arm in Richtung des Waldstücks und der Kapelle - "... scheint etwas zu sein. Ich dachte, man sollte vielleicht mal nachgucken, wer oder was da ist. Immerhin wollen wir nicht plötzlich überrascht werden...". Will nickte nur stumm, doch äußerte sich nicht weiter. Offenbar brauchte er Nachschub. "Ich möchte gucken!", fuhr sie fort. "Aber ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist, nicht alleine zu gehen!" Wieder nickte er. "Ja, klingt sinnvoll." Jetzt blickte er sie fast fragend an, nahm die Brille ab - wohl zum Putzen - und kniff die Augen etwas zusammen. "Möchtest du mitkommen?", fragte sie eindringlich und endgültig. Urplötzlich schien der Geistesblitz den Doc zu ereilen. "Uh... emm... ja, natürlich", ließ er sie wissen. Erklärend warf Eryn hinterher: "Ich weiß - wir sind beide nicht sonderlich wehrhaft. Aber unser Trip zu den Rednecks hat auch funktioniert. Und in Begleitung eines Mediziners fühle ich mich doch wohler..."
Schon kurz darauf hatten sie Howard mit seinen Gedanken vorerst allein gelassen. Den Pfad vorsichtig und so aufmerksam wie möglich entlang stapfend machten Will und die Barfrau sich auf, das Geheimnis um die Kapelle zaufzulösen. Als die langsam peinlich werdende Stille drohte, den langen Weg dorthin unangenehm zu machen, erbarmte sich die geübte Smalltalkerin: "Die Vultures sind übrigens ziemlich seltsame Gestalten. Und ihre Riten... naja. Sie verlangen alles mögliche, damit sie sich mit uns verbünden, um gemeinschaftlich die anderen... äh, die... Bastards anzugreifen. Ich bin mir da echt nicht so sicher. Aber ich bin mir noch unsicherer, ob die anderen besser sind als die Wilden. Wahrscheinlich wird man einfach so, wenn man... hier lebt. Keine Ahnung. Irgendwie müssen wir ja an die Batterien kommen." Sie grinste in Richtung des jungen Arztes. "Was tut man nicht alles, um die Welt zu retten, häh? Ich meine... ich hab in Sheng's Hope ja eh niemanden, aber du: Dein Vater ist bestimmt stolz auf dich, oder?"
Sie sah ihn an. Für ein paar Momente blieb er still. Sie ging schon davon aus, er wollte gar nicht mehr antworten, doch dann räusperte er sich. "Ich bin mir nicht so sicher, ob Henry stolz auf mich ist", fing er an, mehr abwägend. "Falsches Thema?", hakte sie ein, bevor sich der junge Arzt noch weitere Umstände machen musste. "Ich weiß nicht mehr so viel von früher... aber ich weiß, dass ich auch nicht gerne über meinen Vater gesprochen habe!"
Sie lenkte um. Will schien wirklich nicht von der Beziehung zwischen ihm und seinem Vater reden zu wollen. Zweifelsohne musste Henry seinem Sohn viel beigebracht haben, aber zusammen gesehen hatte Eryn die beiden nie, lag nicht gerade ein Notfall vor. Ohnehin schien der Alte ihr immer extrem scheu. Das würde erklären, warum es auch bei seinem Sohn nicht zu einem extrovertierten Wesen gereicht hatte. "Das lag in erster Linie daran, dass ich ihn nicht kannte. Ich weiß bis heute nicht wieso, aber... er war einfach nicht da. Kurz vor dem großen Zehren bin ich los, um ihn zu besuchen... aber dazu kam es dann nicht mehr."
Für einen Moment meinte sie den Hauch von Mitleid im Gesicht ihres Begleiters sehen zu können. Eine Reaktion, die sie schon das ein oder andere Mal bekommen hatte, wenn sie die wenigen verbliebenen Erinnerungen mal teilte. Sie verstand nie ganz, wieso. "Nicht, dass das schlimm wäre. Ich meine - als kleines Mädchen wollte ich unbedingt wissen, wer mein Dad ist, aber... das wurde dann sehr unwichtig. Man hatte halt anderes zu tun. Und eigentlich bin ich ganz froh darüber, dass das alles so ist wie es ist. Ich musste nie mit ansehen wie mein Vater starb. Oder meine Mutter. Mein Bruder. Ich habe sie einfach... irgendwann nicht mehr gesehen. Das habe ich vielen voraus. Das hört sich kalt an, aber... allein zu sein - also: Ohne Leute zu leben, die wirklich auf Augenhöhe mit mir sind -... das hat für mich immer gut funktioniert."
Sie öffnete den Mund, um weitere Worte zu sagen, doch bemerkte dann, dass der Boden unter ihr langsam weniger aus Dreck und Staub, dafür mehr aus Erde und in Relation fast gesundem Gras bestand. Vor den beiden waren die Bäume größer geworden, sie näherten sich dem Wald auf der kleinen Insel. Eryn schenkte ihre Aufmerksamkeit Will. "Wir sollten vorsichtig sein. Und leise. Das kannst du ja ganz gut!" Sie zwinkerte dem ruhigen Doktor grinsend zu, ihn neckend. Ein kleines Stück vor ihm gehend, achtete sie nun noch sorgfältiger auf mögliche Bewegungen und sonstige Besonderheiten in der nicht mehr weit vor ihnen liegenden Baumansammlung. Nebenbei achtete sie vor allem auf den Boden, nicht direkt unter ihnen, sondern vor allem seitlich, auch in der Nähe des sich inzwischen in die Höhe reckenden Kirchgebäudes. Zu begutachten, ob und - wenn ja - was hier angebaut wurde, würde ihr womöglich Rückschlüsse darauf erlauben, ob sie jemanden zu erwarten hatten. Will schien währenddessen, genauer unter die Lupe zu nehmen, ob an kleineren Landmarks wie Bäumen irgendwelche geritzten oder sonstwie dargestellten Hinweise, Nachrichten oder anderweitige Zeichen zu erkennen waren.
Evi spürte ihren Herzschlag gegen ihre Brust trommeln, als sie merkte, dass die Vultures sich mit Lancaster, Leo und Eryn im Gepäck offenbar auf den Weg zur Halle machten. Das war ziemlich knapp gewesen, aber trotzdem hätte sie am liebsten laut geflucht. Der Korkenzieher, dieses nutzlose Ding, fehlte ihr. Es war das einzige Stück, das sie direkt mit Shengs Hope verband. Etwas, das sie dort gefunden hatte, genau an dem Tag, an dem sich ihr weiteres Leben entschieden hatte. Es erinnerte sie an Sheng, an das Dusty Derrecks, und an den Moment, wo sie Creep kennengelernt hatte.
...Wo war Creep überhaupt? Evi stellte fest, dass sie noch nicht wieder beim Eichenschrank war, über den sie das Lager des Clans wieder verlassen wollten. Es war riskant, noch weiter herumzuschleichen, aber alleine würde sie diesen Ort nicht verlassen. Die Chance, dass die Kultistin selbst voraus gegangen war, schätzte die Taucherin als sehr gering ein. Es sei denn sie hätte sich furchtbar gelangweilt, was ja eigentlich kaum möglich war. Immerhin war das hier ein faszinierender Fleckchen Erde, mit stolzen Kriegern, die ihr Leben auskosteten und in einer Schlammgrube ihre Kämpfe ausfochten. Evi war seltsam angetan von den Vultures und konnte sich kaum vorstellen, dass jemand anderes es nicht sein würde.
Wenn Creep allerdings zu fasziniert war, dann konnte Evi vermutlich hier warten bis sie schwarz wurde. Sie ärgerte sich über diese Eingebung, war aber schon dabei, leise zu den Hütten zu laufen. Haile war vielleicht immer noch in der Waffenkammer, die auch in der Richtung lag, und...
Nope, Haile war nicht mehr in der Waffenkammer. Noch bevor die Taucherin ihr eigentlich Ziel auch nur halb erreicht hatte, sah sie Creep aus einer der Wohnhütten kommen. Sie schien froh, Evi von drinnen gesehen zu haben und winkte sie herbei. Irgendetwas daran war seltsam.
Und als Evi die Hütte betrat, in die sie von der Kultistin geführt wurde, wusste sie sofort, was es war.
"...!" Haile deutete vehement auf die Männer, die ganz offensichtlich Gefangene waren. Sie waren bewusstlos, bis auf einen, der sie nun fixierte.
"Scheiße, Haile.", flüsterte Evi erst einmal, um sich Zeit zu verschaffen.
"Du willst sie nicht befreien, oder?" Aber sie wusste die Antwort darauf schon. Creep zog an ihrem Arm, aber die Taucherin wehrte sich vehement, sich vom Fleck zu bewegen.
"Wir können sie nicht befreien. Die anderen sind mit der Anführerin in die Scheune gegangen, was glaubst du wie lange es dauert, dass hier wieder alles voller Vultures ist?"
Haile starrte sie einfach nur an.
"Wir wissen gar nicht, was das für Kerle sind. Und so lange wir das nicht wissen, und obendrein nicht entdeckt werden wollen, sollten wir uns ohne sie aus dem Staub machen."
"..."
"Ernsthaft. Nein."
"..."
"Okay, hör zu. Wenn die uns erwischen, dann sind Lancaster, Leo und Eryn in Gefahr. Die werden kurzen Prozess mit ihnen machen. Das willst du doch nicht, oder?"
Sehr zögernd schüttelte Haile den Kopf. Trotzdem bewegte sie sich keinen Zentimeter von dem Mann weg, der die Unterhaltung zu verfolgen schien, aber auch weiter mit der Ohnmacht kämpfte. Argh, nicht hinsehen, dachte Evi. Mitleid war jetzt nicht förderlich. Sie wollte ja auch helfen, aber nicht unter diesen Umständen. Sie waren im Nachteil, mussten langsam ihren eigenen Arsch hier rausbringen und konnten noch andere damit in Gefahr bringen. Egal wie oft sie es durchging, es war eine schlechte Idee.
"Was ist, wenn wir erst mal zu den anderen zurück gehen? Wir können die Kerle immer noch befreien, aber nicht so unvorbereitet, und nicht jetzt."
Evi blickte Haile fast flehend an.
"Komm schon. Ich werde jetzt gehen. Und du solltest dasselbe machen."
Vincent: Probe auf infiltrator: Bestanden! (erleichtert durch guten Plan)
Vincent kletterte geschickt den Turm nach oben und saß schließlich in den hölzernen Querstreben wie eine Spinne in ihrem Netz, die auf Beute lauerte.
Es war ihm klar, dass die Konstruktion des Turmes für menschliche Angreifer geradezu optimal war, während die vorgelagerten Türme perfekt dazu geeignet waren, Zombies auszuschalten, bevor sie sich der Behausung nähern konnten. Vincent war es gerade recht, denn er konnte sich ohne Probleme bis genau unter das Krähennest des Scharfschützenausgucks hangeln. Von hier hörte er die Schritte des Mannes genau und konnte ausmachen, wann der Moment gekommen war, zu zuschlagen.
Wie beabsichtig, warf er einen Stein mit schwungvoller Geste an die Mauer, der klackernd abprallte und den Wachmann verwundert in die Richtung stürzen ließ.
Für Vincent das Signal, seine Attacke in die Tat umzusetzen.
Vincent: Probe auf Raufbold: Misslungen!
Er bekam den Mann zu fassen und zerrte heftig an seiner Jacke. Der Wachmann kam aus dem Gleichgewicht, wurde jedoch nicht direkt aus dem Turm geschleudert, sondern prallte noch einige Male äußerst schmerzhaft gegen die Querstreben und Konstruktbalken des Turmes. Dann blieb er unten liegen und Vincent sah das Headsetfunkgerät des Mannes, das sich beim Sturz in einem Nagel verfangen hatte und aus dem blechern eine spanische Stimme kam, die Vincent dank seiner Sprachbegabung übersetzen konnte. „Alpha-Nord? Alles klar bei dir? Haben Geräusche gehört. Mach Meldung. Over.“
Vincent setzte seinen Plan schnell in die Tat um, griff nach oben und erwischte den Gurt des massiven Scharfschützengewehrs. Als Schütze konnte er es als modernisierte und sehr gut gepflegte Variante des M40 A5 identifizieren, inklusive Schalldämpfer und Zweibein. Eine wirklich exzellente Waffe in bestem Zustand, wenngleich auch mit wenig Munition.
Euphorisch kletterte er nach unten und kam trittsicher auf dem festgestapften sandigen Grasboden an, bereit, sich sofort in den Dschungel zu schlagen, als er ein ersticktes „Hilf mir…“ hörte. Er sah direkt in die vor Schmerz gepeinigten Augen des Mannes, den er wohl recht ungeschickt vom Turm befördert haben musste. Die Beine oder das Rückgrat schienen gebrochen, ein feiner, hellroter Blutfaden lief ihm aus dem Mund, als er hilfesuchend die in roten Handschuhen bewehrte Hand ausstreckte.
Vincent wusste nicht wie ihm geschah, aber ehe er sich versah, war er mit seiner Beute im Wald verschwunden. Wissend, dass der Mann ihn gesehen und erkannt hatte.
Dafür hatte er jedoch ein Scharfschützengewehr erhalten. Dieses war jedoch schwer zu bedienen und somit für Anfänger ungeeignet.
(Kann nur eine vorhandene Fähigkeit Schütze um 10% verstärken, nicht aber einen neuen Trait Schütze generieren)
(Da Probe misslungen das Erkennen, natürlich wäre abmurksen klüger, aber durch misslungene Probe ein gedanklicher Fehler von Vincenco)
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Voodoo atmete neben ihr so tief ein, dass sie fast vermeinte, den Sog zu spüren, es war, als würde auch er eine Witterung aufnehmen, um dann wie ein Wolf mit hochgezogenen Lefzen die Zähne zu zeigen.
Wieder ging sein Blick leicht schräg an ihr vorbei, als würde er Jemanden hinter Leo ansehen, der nicht da war,während der ganze Leib noch immer angespannt war und wirkte, als würde er jeden Moment aufspringen um sich auf sie zu stürzen – für einen Kampf, wohlgemerkt.
„Nahrung…“ Er brummte zufrieden. „Nahrung stärkt die Krieger und gibt ihnen die Wärme im Magen, auszurücken in dunkelster Nacht an fernste Orte. Es ist in Ordnung.Sie ist… in Ordnung.“
Leo war nicht klar, ob nun mit ihr gesprochen wurde oder ob sich Voodoo an Jemanden anders gewandt hatte und dieses Etwas gerade zu beschwichtigen versuchte. Seeker war an die Wand in der Halle gelehnt und musterte die Beiden mit zusammengekniffenen Augen, es war offensichtlich, dass sie in anderen Frauen oder möglicherweise allgemein Fremden eine echte Bedrohung sah.
Dabei war es möglicherweise keine Eifersucht, die sie antrieb, es schien etwas Anderes zu sein.
„Affenmädchen.“ Sagte Voodoo mit einer Stimme so tief, so guttural und aus dem Bauch heraus, dass es fast in ihren Eingeweiden vibrierte. „Willst du alleine kochen und nur mit den Geistern die über dich wachen zusammen, oder mit dem Clan? Bedenke auch für wen du kochst. So wie man ein Messer nicht wahllos in Bäuche sticht, so ist es auch nicht geraten, wahllos zu kochen. Keine Mutter kocht einfach so. Sie kocht für Kinder. Kein Krieger kocht vor sich hin. Er kocht für Krieger. Es sagt viel über dich aus. Und über deinen Clan.“
Er blickte sie an, an ihr vorbei, dann wieder an und als ob Jemand etwas Lustiges gesagt hätte, lächelte er nun wieder sein wölfisches Grinsen.
Leo jedenfalls hatte ein gutes Gefühl bei der Sache: Probe Leo: Koch: Bestanden! (erleichtert) Nun musste sie sich nur noch an die Arbeit machen und entscheiden, ob mit oder ohne Zuschauer und für wen sie kochen würde, wer das Mahl oder die Rationen erhalten würde. So wie es aussah und wie man die Hälse nach ihr reckte, war so ziemlich jeder gespannt auf ihre Kunst, galt es doch, eine Art magischen Bund zu besiegeln…
Will und Eryn waren gut vorwärts gekommen und Hailes Beschreibung folgend, müssten sie eigentlich jeden Moment in der Nähe der Kirche ankommen.
Schon sahen sie den Kirchturm und direkt vor ihnen ein kleines Feld mit Getreide, es wog sich sanft im Wind und würde man die Augen schließen und das Bild vor dem Auge Revue passieren lassen, es wäre eine wunderschöne Szenerie gewesen, eine Kirche, erbaut im Stil der Südstaaten der alten Welt, davor ein Feld…
Will gönnte sich für einen Augenblick den Luxus von Ruhe und Duft, als sie einen Motor aufjaulen hörten.
Der Doktor riss die Augen auf und blickte vor sich auf Getreidehalme, die gerade sprichwörtlich ihren Kopf verloren. Heißes, adrenalingeschwängertes Blut kochte durch seine Adern und mit einer instinktgetriebenen Schnelligkeit, die er sich selbst nicht zugetraut hatte, warf er sich zur Seite, als ein vielleicht 20 Zentimeter messendes Sägeblatt an seiner Hüfte vorbei sirrte und sich in den Baum hinter ihnen bohrte.
Sie blickten sich an und warfen sich sofort zu Boden. Aufgrund ihres klugen Vorgehen waren sie bisher unentdeckt geblieben und konnten das Geschehen vor der Kirche in Augenschein nehmen:
Direkt vor der Kirche war ein Pickup-Truck angebracht, dessen Fahrer blutüberströmt an seinen Hals griff und eine Art Wurfspieß aus seiner Haut zu ziehen versuchte, es jedoch nicht überlebte.
Drei Männer und eine Frau, alle mit roten Bändern an den Armen oder Beinen, standen auf der Fläche des Pickups und versuchten so die Ladung, die aus einem simplen Fass bestand, zu beschützen. Sie hatten Maschinengewehre bei sich und die Art wie sie sich bewegten und absprachen zeigte, dass sie erfahren mit militärischem Vorgehen waren.
Aus der Sicherheit der Gebüsche und Sträucher des Hinterhaltes heraus drangen die Krieger der Vultures auf sie ein, wobei sie lediglich über eine Feuerwaffe verfügten, eine verdreckte UZI, deren Streuung mehr den Wagen als die Personen traf.
Der Großteil von ihnen machte sich daran, durch Unterholz brechend und die Deckung der Kirche ausnutzend, an den Wagen heran zu kommen, in der Hand martialisch anmutende Waffen und Klingen. Umgeschmiedete Sensenblätter, die nun an Holzgriffen waren, Klingen und Messer, einer von ihnen trug einen Spaten, der an den Seiten angeschliffen und vorne zugespitzt worden war. Und sie lagen hier, ein Ausgang des Kampfes war nicht vorher zu bestimmen!
Sie könnten das Zünglein an der Waage sein…
a.) Den Vultures zu Hilfe eilen: Passendes Talent
b.) Den Sabal zu Hilfe eilen: Passendes Talent
c.) Bis zum Ende abwarten: Gelingt automatisch
d.) Flucht: Gelingt automatisch
Geändert von Daen vom Clan (21.09.2015 um 18:00 Uhr)
Frank sah sich in der Gruppe um. Einige waren seit dem Angriff der Zombies relativ Still gewesen. Gut, er konnte es verstehen. Sie alle waren solche großen Angriffe nicht mehr gewöhnt. Vielleicht der gelegentliche Angriff, wenn sie sich ausserhalb der Siedlung bewegten aber keine solchen Angriffe. Shengs Hope war eben ein sicherer Ort und erst jetzt merkten sie alle intensiver als seit langem, was sie tatsächlich daran gehabt hatten. Frank jedoch hatte keine Lust länger als nötig hier herum zu stehen. Vielleicht konnte sich ja noch eine Gruppe finden, welche zur anderen Partei gehen konnte.
Ich melde mich freiwillig dafür, zu Sabal und seinen Leuten zu gehen und Kontakt mit ihnen Aufzunehmen. Ich würde mich allerdings freuen wenn mich noch jemand begleiten könnte. Ich bin zwar nicht gerade auf den Kopf gefallen, doch leider gehöre ich zugegebener Maßen nicht gerade zu den sprachlich gewandesten Personen auf dieser Welt. Daher würde ich mich freuen, wenn mich noch jemand begleiten könnte, der mit Worten besser als ich umgehen kann. schlug der ehemalige Polizist vor und schaute die einzelnen Leute dabei einzeln an. Vinzent und ein paar andere nützliche Leute waren gerade leider weg aber Vinzent sah sich schon einmal die Festung Sabals etwas an, wenn er sich nicht irrte.
Die Leute bei Sabal werden garantiert recht... kompliziert sein aber wenn sie die Batterien haben die wir brauchen, kann sich das ganze allemal auszahlen. fügte Frank noch dazu.
[Frank meldet sich für Aufgabe Alpha: Schulbildung+Terrain Siedler und wartet auf weitere Leute.]
"Scheiße!", fluchte Eryn leise als sich vor ihr und Will der Kampf zwischen Vultures und Sabals abspielte. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht noch mehr zu sagen. Gehört hätte man ein weiteres Flüstern sicher nicht, war die Lautstärke aufgrund der einschlagenden Uzi-Projektile und der pseudo-taktischen Besprechungen - mehr wildem, aufgeregtem Gemurmel - der mit roten Armbändern Bestückten doch zu hoch.
Einige Sekunden brauchte die Barfrau, um den ersten Schock zu verhindern. In einem schlechteren Moment hätten sie kaum kommen können. Oder war der Moment gut? Sollten sie etwas tun, um sich bei den Wilden beliebt zu machen? Sicher würde sie das in der Gunst eben solcher steigen lassen. Doch Eryn mochte die Wilden nicht - sie hatte bloß nicht die leiseste Ahnung, was es mit der anderen Gruppe auf sich hatte, ob sie bessere Verbündete darstellen würden. Ihr Leben würde sie sicher für Niemanden riskieren.
"Shit!", wiederholte sie, den jungen Arzt, der neben ihr im hohen Getreide lag, musternd. "Was sollen wir tun? Rein da?"
"Rein da?", fragte er und schreckte bei dieser Idee der 25-Jährigen auf, hob schnell seine Hände, damit ihm das wackelnde Brillengestell nicht aus dem Gesicht flog. "Ich geh' da nicht hin, bis das vorbei ist. Wir sollten abhauen." Eryn musste grinsen. "Feigling!", spottete sie, ohne es zu angreifend zu meinen. Doch insgeheim war sie froh, dass er sich und vor allem sie nicht in Gefahr brachte. "Wir warten ab, was passiert!"
So drückten sich die beiden weiterhin auf den Boden, blieben mit der Absicht liegen, keine Geräusche zu verursachen und beobachteten durch die Grashalme, wer den Kampf gewann. Vielleicht zerstörten sie sich ja gegenseitig und würden wertvolle Gegenstände zurücklassen. Das war es jedenfalls, was Eryn hoffte.
Voodoos Worte hallten in ihrem ganzen Körper nach. Léos Nackenhaare stellten sich auf, ob nun wegen der Stimme des Hünen oder seiner Art, an ihr vorbeizusehen, als ob ein Wesen aus einer anderen Dimension hinter ihr lauerte und nur auf einen Fehler ihrerseits wartete, konnte sie bei bestem Willen nicht sagen.
Langsam blickte sie in die Runde, in das Gesicht fast jedes Anwesenden. Wie sollte sie nur entscheiden, wer bekocht werden sollte? Sie hatte Zutaten für ein Gericht für 2, vielleicht 4 Leute, wenn sie es in kleine Rationen aufteilte. Oder sie verteilte die Ravioli ganz einzeln? Dennoch würde es bei weitem nicht für alle reichen und die Entscheidung schien wirklich bedeutend zu sein für den Clan. Sie war davon ausgegangen, dass Seeker und Voodoo, vielleicht noch Pray das Mahl verzehren würden, dass es an ihr liegen würde, die Wahl zu treffen verlieh der Sache eine ganz neue Bedeutung.
Sie suchte die Augen der Anführerin der Road Vultures, ihre, nett gesagt, Skepsis nicht versteckend. Der Blick schweifte weiter zu Pray, diesem alten Mann, der irgendwie nicht ganz so vollblütig wie der Rest des Clans hinter der gesamten Sache zu stehen schien. Etwas in seinen Augen schien nicht ganz so für diese ganzen Riten und Gerede zu glühen. Mit ihm würde sie sich nur zu gerne mal allein über die Vultures unterhalten.
Zuletzt sah sie Guapo an, als ob er ihr dadurch einen Ratschlag erteilen könnte. Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht für den Hauch einer Sekunde, doch schon war es wieder verschwunden und Léo wendete ihr Gesicht wieder Voodoo zu.
„Der ganze Clan der Road Vultures soll zugegen sein und mit seiner Energie dazu beitragen, dass dieses Essen seiner Bestimmung entsprechend einzigartig wird und diejenigen, die es zu sich nehmen werden, besonders stärkt. Ein Symbol dafür, wie unsere Clans gemeinsam Unglaubliches schaffen können.“
Wow, es klang zwar sehr überzogen, aber ein Teil in ihr fing an, an das Zeug zu glauben, dass aus ihrem Mund sprudelte.
„ Der erste Bissen soll eurer großen Anführerin Seeker Vulture gebühren, auf dass die Kraft, die sie daraus schöpft und mit der sie euch anführt, euch zu Nutzen sei. Weiteres sollen die Schwächsten bekommen. Auf dass es sie stärkt und über sich hinauswachsen lässt, so wie unsere Clans sich gegenseitig stärken und vielleicht vorhandene Schwächen des Anderen ausmerzen. Dadurch werden wir zusammen unbesiegbar werden.“